semiophonie

jndirks-semiophon

semio­pho­nie

Für die Klän­ge die­ser Instal­la­ti­on nahm ich Spra­che ana­log auf und wan­del­te sie in digi­ta­le Infor­ma­tio­nen um. Zugrun­de liegt ein künst­le­ri­scher Text, den ich kon­zep­tio­nell schrift­lich anleg­te und für die­ses audi­tiv-media­le Pro­jekt münd­lich realisierte.
Das in Form von Sinus­kur­ven auf dem Bild­schirm dar­ge­stell­te Ton­ma­te­ri­al ver­frem­de­te ich wei­ter mit­tels einer Soft­ware für Audio-Pro­duk­tio­nen und trans­for­mier­te es auf die­se Wei­se in ein Klang­bild. Ana­log zur Semio­gra­phie ent­stand eine Semio­pho­nie (vgl. dazu auch Roland Bar­thes über die Semio­gra­phie bei And­re Masson und die unles­ba­re Schrift bei Ber­nard Réqui­chot, wie auch schon bei Klee, Ernst oder Picas­so in: “Der ent­ge­gen­kom­men­de und der stump­fe Sinn”, 1990, S. 160 – 162, 231 – 232). Über­tra­gen auf die Klang­skulp­tur ist gespro­che­ne Spra­che das Aus­gangs­ma­te­ri­al, aber der Wort­sinn ist nicht mehr wahr­nehm­bar. Damit geht eine Ver­schie­bung der Bedeu­tung hin zum Ereig­nis ein­her. Gestal­te­risch geht es um die Ver­frem­dung von Hör­ge­wohn­hei­ten im Bereich des Klan­ges. Die For­men ver­schwin­den wie die Pho­ne­me in einem nicht deut­ba­ren Zwi­schen­raum. Das sich Ent­zie­hen­de, die digi­tal bear­bei­te­ten Sprach­struk­tu­ren bil­den über Kon­tras­te, rhyth­mi­sche Anmu­tun­gen, Rich­tung und Tona­li­tät die Gesamt­heit der Ele­men­te einer sinn­fäl­li­gen Klang­kom­po­si­ti­on, die in einer Aus­stel­lung im Ori­gi­nal gehört wer­den konn­te. [23. April 2014]